Eine Anschlussfinanzierung, auch als Prolongation oder Umschuldung bekannt, kommt ins Spiel, wenn die Zinsbindung einer bestehenden Baufinanzierung ausläuft, aber noch eine Restschuld vorhanden ist, die weiter finanziert werden muss. Dies ist eine gängige Praxis bei langfristigen Immobilienkrediten, deren Laufzeit die anfängliche Zinsbindungsdauer übersteigt.

Grundprinzip der Anschlussfinanzierung:

• Ablauf der Zinsbindung: Wenn die Zinsbindungsfrist eines Darlehens endet, beispielsweise nach 10, 15 oder 20 Jahren, aber das Darlehen nicht vollständig zurückgezahlt ist, muss der verbleibende Betrag weiter finanziert werden.
• Neue Konditionen aushandeln: Zu diesem Zeitpunkt haben Kreditnehmer die Möglichkeit, neue Konditionen zu verhandeln, entweder mit ihrer aktuellen Bank oder durch einen Wechsel zu einem anderen Kreditgeber.
• Ziel: Das Ziel einer Anschlussfinanzierung ist es, von möglicherweise günstigeren Zinssätzen zu profitieren oder die Konditionen anzupassen, die besser zu der aktuellen finanziellen Situation passen.

Optionen der Anschlussfinanzierung:

1. Prolongation: Die Fortführung des bestehenden Darlehens bei der gleichen Bank unter neuen Konditionen.
2. Umschuldung: Die Ablösung des bestehenden Darlehens durch ein neues Darlehen bei einer anderen Bank, oft genutzt, um von besseren Zinsen oder Konditionen zu profitieren.

Vorteile:

• Möglichkeit, niedrigere Zinsen zu sichern, wenn die Zinsen seit der ursprünglichen Finanzierung gefallen sind.
• Anpassung der Tilgungsrate oder der Laufzeit des Darlehens an die aktuelle finanzielle Lage.

Wichtige Überlegungen:

• Timing und Marktbeobachtung: Es ist ratsam, sich bereits 12 bis 36 Monate vor Ablauf der Zinsbindung mit der Anschlussfinanzierung zu beschäftigen.
• Vergleich verschiedener Angebote: Ein gründlicher Vergleich der Konditionen verschiedener Banken kann zu erheblichen Einsparungen führen.
• Beratung: Professionelle Beratung kann helfen, die beste Entscheidung für die persönliche Situation zu treffen.