Ja, es ist grundsätzlich möglich, eine Baufinanzierung ohne Eigenkapital zu bekommen, was oft als „Vollfinanzierung“ bezeichnet wird. Dabei werden nicht nur die Kosten für den Kauf oder Bau der Immobilie, sondern auch sämtliche Nebenkosten wie Grunderwerbsteuer, Notargebühren und Maklerkosten vollständig über das Darlehen finanziert.

Wichtige Aspekte einer Vollfinanzierung:

1. Höheres Risiko: Da keine eigenen finanziellen Mittel in die Finanzierung eingebracht werden, betrachten Banken solche Darlehen als risikoreicher. Dies kann zu höheren Zinssätzen führen.
2. Höhere Zinsen: Aufgrund des erhöhten Risikos für die Bank sind die Zinsen bei einer Vollfinanzierung in der Regel höher als bei einer Baufinanzierung mit Eigenkapital.
3. Bonitätsprüfung: Die Anforderungen an die Bonität des Kreditnehmers sind bei einer Vollfinanzierung meist strenger. Ein stabiles und ausreichend hohes Einkommen sowie eine saubere Schufa-Auskunft sind essentiell.
4. Langfristige Kosten: Da die Gesamtkreditsumme höher ist, sind auch die langfristigen Kosten in Form von Zinszahlungen höher. Dies sollte bei der Planung berücksichtigt werden.
5. Finanzielle Belastung: Die monatlichen Rückzahlungen können höher sein, und es gibt weniger Spielraum für finanzielle Schwankungen.